  
                Richard Kriesche, „Projekt 1“, 
                  1974/2005, Installation, Galerie im Taxispalais, 2005. Foto: 
                  Rainer Iglar 
                  
                Richard Kriesche A 
                  Projekt 1 1974/2005 
                Installation 
                  9 Super-8-Filme auf DVD, 5 Fotografien, 50 x 70 cm 
                  Im Besitz des Künstlers 
                Das „Projekt 1“ von Richard 
                  Kriesche entstand in den 1970er Jahren. Kriesche sah das künstlerische 
                  Arbeitsfeld „als ein non-profit-feld, abseits der klassischen 
                  arbeits- und konsumptionsprinzipien. die darin erbrachten Leistungen 
                  haben keine unmittelbarkeit, ihre kulturellen, gesellschaftspolitischen 
                  und sozialen wirkungen bilden sich, wie wir wissen, allmählich 
                  und fast ausschließlich später heraus. das künstlerische 
                  arbeitsfeld bildet darin aber keine besonderheit ab, ganz im 
                  gegenteil, es steht in analogie zu allen non-profit-unternehmungen 
                  des gesamten bildungswesens (kindergarten, schule, universität).“ 
                  Kriesche erkannte im Arbeitsfeld um den Strafvollzug und um 
                  die Resozialisierung Parallelen zum Kunstprinzip, „auch 
                  hinsichtlich seiner gettoisierung“. Mehr als ein halbes 
                  Jahr arbeitete er als Künstler jeden Freitag mit einer 
                  ausgewählten Gruppe von Häftlingen in der Strafvollzugsanstalt 
                  Karlau zusammen (Phase 1). Gegen Ende seiner Tätigkeit 
                  bauten einige „seiner“ Häftlinge unter der 
                  Aufsicht der Justiz ein Altstadtobjekt in Graz zur ersten österreichischen 
                  Mediengalerie, der „poolerie“, um (Phase 2). In 
                  der 3. Phase entwickelten sie schließlich das offizielle 
                  Plakat zum damaligen steirischen herbst.  |